Dänemark 2001
Seit dem ich mir im März 2002 einen VW T4 California, also mit Campingausstattung, gegönnt habe, bin ich vier Mal in Dänemark gewesen. Je zweimal für ein verlängertes Wochenende und je sieben Tage. Nun könnte ich hier Niederschreiben, was ich Tag für Tag gemacht haben, aber das würde dann so aussehen, dass Ihr sehr häufig den Eintrag: "Tag am Strand - sonnen und Faullenzen" lesen würdet - gleich uninteressant. Also habe ich mir überlegt, dass ich hier nur einige Reisetipps veröffentlichen werde. Das ganze, so scheint es, in wirrer Reihenfolge. Und Ihr habt recht.
Wie auch schon in den Vergangenen Jahren habe ich die Insel Rømø besucht. Die Insel bietet sich besonders für kurze Trips an, Mit einem schnellen Pkw kann man in
3,5 h am Wasser sein. Und das ist wörtlich zu nehmen, denn an der West- und Südseite der Insel kann man bis auf den Strand fahren. Etwas was in Deutschland undenkbar erscheit, in DK aber an vielen Stränden normal, und damit für den deutschen Autofahrer umso interessanter ist. Mit meinem Camper brauche ich allerdings an die 4,5 h, wenn ich Verbrauchsarm fahre. So eine Insel hat aber auch einen gravierenden Nachteil: Die Sache mit dem Wildcampen erweißt sich als sehr schwierig. Campen am Strand und auf Parkplätzen ist nicht erlaubt und der Rest ist verbaut oder Naturschutzgebiet. Dennoch habe ich es im Mai geschafft am Strand zu Übernachten. In der Vorsaison schieben die Inselsheriffs noch keine Nachtschicht. Sollte ich mich dabei irren, wird es sehr Teuer - habe ich mir sagen lassen. Wildcampen ist im übrigen in ganz Dänemark verboten. Rømø bietet eigentlich jedem etwas. Am Freitag beginnt der Run auf die Insel, die mit einem Damm (9 km) mit dem Festland verbunden ist.
Im Gegensatz zum Damm der Schwesterinsel Sylt, aber mit dem Auto zu befahren ist. Surfer, Keiter und Städter aus Norddeutschland überfallen besonders die Westseite der Insel und da den Campingplatz in Lakolk, der der größte ist. Hier gibt es neben vielen Shops und Restaurants auch eine Disco. Aber auch auf dem Campingplatz gibt es viele Partys zwischen den Zelten. Über Tag sind dann alle am Strand anzutreffen - mit Auto natürlich. Der Vorteil ist aber, besonders für Urlauber mit Kinder, dass man alles dabei hat. Essen und Getränke müssen nicht an teueren Verkaufsständen gekauft werden. Und Surfer können z.B. alle Utensilien mit ans Wasser nehmen.
Vierspurige Straße zum Lakolk Strand. Ab hier sind es noch, Tideabhängig, 880 m bis zum Wasser. Bei Sturm können es auch nur 30m sein.
Je mehr Windstärke, je mehr Surfer.
Simi und sein Kumpel Stefan stehen schon länger auf dem Lakolk Strand-Camping. Ich besuche sie dort für ein paar Tage. das schlimmste war nicht der Dicke Schädel jeden Morgen, sondern die Möwen, die ab Sonnenaufgang nach in unserem Dosenmüll zwischen den Zelten nach Bierrückständen suchten
Noch ein Tipp: Postkarten schreiben und verschicken ist Klasse, besonders wenn man den Beschickten neidisch machen will. Aber auf Rømø solltet Ihr darauf verzichten. Die von mir im Jahr 2002 verschickten Karten von der Insel sind allesamt nicht in Deutschland angekommen. Ein Phänomen, dass ich bisher nur von den Kanarischen Inseln her kenne.
Es ist wie mit den Surfern, Je höher die Windstärke, je mehr „Drachen“ am Himmel. Einmal im Jahr findet hier das Rømø Drachenfestival statt.
Kochen nach alten Rezepten im Vikinge Center
Ribe
In der ältesten Stadt Dänemarks (705 n.Chr.) mit ihrem mittelalterlichen Stadtkern, kann man durch die idyllischen Straßen schlendern und entdeckt dabei viel Interessantes. So lohnt es zum Beispiel das Wikingermuseum zu besuchen. Passend dazu gibt es im Süden der Stadt ein Vikinge Center, wo das Leben zu Zeiten der Wikinger rekonstruiert wird. Zu sehen gibt es z.B. einen alten Markt, Nachbauten der Haupthäuser, Bogenschießen, alte dänische Tierrassen und Med.
Rund um den Dom findet Ihr nicht nur die Fußgängerzone mit vielen Läden, sondern hier gibt es im Sommer fast immer etwas zu sehen und zu hören. Von Mai bis September kann man auch einem Nachtwächter durch die Stadt folgen(22 Uhr). Vielleicht entdeckt Ihr dabei ja auch den "ALDI" Markt. Wer hier dann am folgenden Tag seine Einkäufe tätigt, wird über die These des Teuros nur noch lachen.
Der alte Hafen von Ribe
Esbjerg
Zum Thema Esbjerg kann ich nicht viel sagen. Ich war lediglich nur im Fischerei- und Seefahrtsmuseum mit Aquarium und Seehundbecken. Wer's mag, darf hier ruhig das Eintrittsgeld investieren. Südlich von Esbjerg endet das Wattenmeer. nördlich des Stadtzentrums beginnt ein Sandstrand, der sich hoch bis zum Skagerag, der Grenze zwischen Nord- und Ostsee, erstreckt.
Das Aussengeländer des Fischereimuseum. U.a. mit einer Werft.
Altes Feuerschiff im Hafen von Esbjerg.
Ein Wahrzeichen der Stadt ist das 1994/95 vom Künstler Svend Wiig Hansen geschaffene Monument „Der Mensch am Meer“, welches Reisende auf See begrüßt.
Im nördlichen Stadtteil Hjerting liegt der erste richtige, also Wattlose, Badestrand.
In Esbjerg werden die Öl- und Gasbohrtürme gebaut und gewartet. In Esbjerg befinden sich auch die Unternehmen mit den Kontrollzentren für viele Bohrtürme in der Nordsee
Blåvand
Nördlich von Esbjerg befinden sich die bei Deutschen beliebten Ferienorte wie Blåvand und Hennestrand. Dazwischen gibt es viele kleine Ortschaften wie Hovstrup/Hovstrupstrand, wo ich z.B. 2 Wochen in einem Ferienhaus wohnte. Eigentlich wollte ich auch zu diesen Touristenorten nichts schreiben. Die meisten Dänemarkbesucher kennen diese Orte. Aber es geht hier ja um Reisetipps. So denn, ein Tipp zum Geldsparen: Der Campingplatz Båvandstrand teilt sich in zwei Plätze. Auf dem Platz hinter dem Deich muss man nicht unbedingt alle Personen angeben, denn kontrolliert wird hier selten. Auf diesem Platz sind auch die Surfer, sodass man am Abend eh zusammensitzt und keiner mehr den Überblick hat. Andererseits sind am Strand eigentlich allnächtlich, an Lagerfeuern, kleine Partys und man ist sowieso nur zum schlafen auf dem Platz ist. Wenn man sich dann noch einen Tag vor der Abfahrt abmeldet, spart das noch mehr Geld. Nachteil: Das Tor steht bist 22 Uhr offen, danach muss man klettern oder auf den nächsten Rückgänger warten. Und bei schlechten Wetter kann man nicht mehr kostenlos das Hallenbad (mit div. Saunen) nutzen.
Ringkøbing Fjord
Der Fjord an der Westseite Südjütlands hat Süßwasser und ist damit ein See. Dieser ist zwar in Hvide Sande, durch eine Schleuse, mit der Nordsee verbunden, aber eben kein richtiger Fjord. Hvide Sande liegt in der Mitte einer 40 km langen Nehrung, namens Holmsland Klit. Diese Nehrung ist zum Teil nur wenige 100-Meter breit. Wer im Urlaub Surfen lernen will, ist hier genau Richtig. Südlich von Hvide Sande gibt es am Fjord eine Surfschule. Der Fjord ist hier besonders Flach. wobei der See auch an der tiefsten Stelle nur wenige Meter tief ist.
In Hivide Sande bleibt der Strand Autofrei
Südlich des Ortes gibt es Ferienhaussiedlungen und Campingplätze mit Ferienhäuser, welche überwiegend und die Dünenlandlachft eingebettet wurden.
Nein, Sanitäter kann man hier nicht für 98DDK mieten. Retter ist das dänische Wort für Menü.
Und wer meint gut genug zu sein, kann sich dann auf der (Nord-) Seeseite beweisen. In einem Reiseführer habe ich gelesen, dass hier die schönsten Dünenstrände Dänemarks sein sollen, aber testet es selber. Wo ich immer gerne halt mache ist Ringkøbing mit seinem kleinen Hafen an der nördlichen Fjordseite und seinem Marktplatz. Nicht nur weil es im besten Haus am Platze Kilkenny vom Fass gibt, sondern auch weil der Marktplatz der Mittelpunkt der Stadt ist. Hier trifft sich alles, weil die großen Einkaufsstrassen hier münden. Wer gesehen werden will, oder auf dem Markt einkaufen möchte macht hier auch Pause, denn der Platz verfügt über eine kleine Bühne, wo in den Sommermonaten häufig Musik gespielt wird. Und mit einem Pint Kilkenny lässt sich auch Jazz ertragen. Der Ringkøbing Fjord ist aber auch ein begehrter Platz unter den Vogelkundlern der Welt. Viele Wasservögel haben hier ihre Brutplätze oder füllen ihren Magen für den Weiterflug in noch nördlichere Gebiete. Naturfreunde sollten ein Fernglas dabei haben.
Givskud
Etwa 25 km nördlich von Billund (da wo Legoland ist) bei Givskud ist der Løveparken. Eine Mischung aus Zoo und Safaripark. Auf dem 60 ha großen Gelände werden sogar Nashörner in den Freigehegen gehalten, sodass man ihnen im Auto ganz nah kommen kann. Tierfreunde können in den verschiedenen Landschaften so lange verweilen wie sie wollen, dies kann man leider nicht in allen Safariparks (siehe Kolmården in Schweden) Die Gorillas werden lediglich von einer Flusslandschaft und fast nicht zu sehenden Stromdrähten von den Besuchern getrennt. Einen Streichelzoo gibt es sowieso. Angesicht der 60 ha solltet Ihr für den Zoo mind. 4-5 Stunden einkalkulieren.
Und weil dies vorläufig mein letzter Eintrag zum Thema Dänemark ist, hier noch ein Paar Bilder zum Schluss:
Leider habe ich die genauen Arten nicht mehr im Schädel. Vom Aussehen her könnte es ein Javaneraffe sein.
Ein Steppenzebra
Tapiere fühlen sich im Wasser Sauwohl.
Durch eine geschickte Abtrennung, kann man den westlichen Flachlandgorillas sehr nahe kommen.